Dokumentation über die Aufstellung der Ruhebänke in Münster-Amelsbüren durch den Kulturverein Amelsbüren e. V.
1.0 Ausgangssituation
Im Bereich der Wohnbebauung des Stadtteils Münster und der Peripherie waren Anfang 2012 nur wenige Ruhebänke vorhanden. Die Bewohner des Hauses Amelsbüren haben in Eigenleistung finanzierte und hergestellte Bänke an folgenden Standorten aufgestellt:
- Auf dem Lailly en Val-Platz (Festplatz Amelsbüren) in der Nähe des Emmerbaches
- Am Parkplatz, der sich neben der Eisenbahn-Kanalbrücke befindet
- Am Pastorenbusch Ecke Pferdewiese
- Am Kanal Höhe Schulze Everding
- Am Kanal Höhe Haus Amelsbüren
Bei der Erstellung der Bänke hatte man aus Kostengründen auf Rückenlehnen verzichtet. Da die aus Holz hergestellten Sitzflächen durch Wandalismus zum Teil beschädigt worden waren, bot sich insgesamt eine Reparatur und Verbesserung der Bänke an. In Amelsbüren wurde immer wieder beklagt, dass am Dortmund-Ems-Kanal keine Ruhebänke aufgestellt waren. Es hieß, dass seitens der Kanalverwaltung eine Genehmigung zum Aufstellen von Bänken nicht erteilt würde.
2.0 Maßnahmen an den bereits bestehenden Bänken
Da sich die von den Bewohnern des Hauses Amelsbüren finanzierten und aufgestellten Bänke durch Wandalismus in einem nicht mehr benutzbaren Zustand befanden, wurden diese Bänke zunächst repariert und mit Lehnen ausgestattet. Hierzu wurde zur Verbesserung der Standfestigkeit das aus Rechteckrohren hergestellte Trägergestell durch Anbringen einer Bodenstütze und einer Rückenlehnenstrebe aus gleichem feuerverzinktem Material ergänzt. Diese Teile wurden miteinander verschweißt und mit den bereits vorhandenen Trägergestellen verschraubt. Die Bodenstützen wurden einbetoniert. Es stellte sich im Weiteren die Frage, aus welchem Material die Sitzflächen und Lehnen hergestellt werden sollten. Bei der Entscheidungsfindung waren einerseits die angespannte finanzielle Situation der Vereinskasse des Kulturvereins und andererseits die Widerstandsfähigkeit gegen mutwillige Beschädigungen von großer Bedeutung. Letztendlich haben Fachleute Lärchenholz empfohlen, das auch verwendet wurde; für die Sitzflächen wurden 5 cm und für die Lehnen 4 cm dicke Bretter angefertigt und verwendet. Die Erfahrung zeigt, dass die Bänke bisher nicht nennenswert beschädigt worden sind. Lediglich an der Sitzfläche einer Bank sind Brandspuren feststellbar.
3.0 Erstellung der Ruhebänke am Dortmund-Ems-Kanal
Zunächst war zu prüfen, ob und ggf. unter welchen Vorgaben Ruhebänke am Kanal aufgestellt werden können. Hierzu wurde das Wasser- und Schifffahrtsamt Rheine, Zweigstelle Münster aufgesucht. Dem Vorstand des Kulturvereins wurde mitgeteilt, dass am Dortmund-Ems-Kanal durchaus Ruhebänke aufgestellt werden können, wenn bestimmte Bedingungen eingehalten würden. Ein Nutzungsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Wasser- und Schifffahrtsamt Rheine einerseits und dem Nutzer, dem Kulturverein Amelsbüren e. V. andererseits sei – so die Auskunft - erforderlich. In dem daraufhin abgeschlossen umfangreichen Vertragswerk wurden folgende Gesichtspunkte geregelt:
- Vertragsgegenstand
- Nutzungszweck
- Nutzungsdauer
- Nutzungsfläche
- Nutzungsentgelt
- Ausübung der Nutzung
- Schutz von Natur und Landschaft
- Schutz der Gewässern und des Bodens
- Duldungspflichten
- Natürliche und sonstige Einwirkungen
- Haftungsfragen
- Kündigung der Nutzung
- Rückgabe der Nutzfläche
- Gerichtsstand
Im Rahmen einer Ortsbegehung, an der ein Vertreter des Wasser- und Schifffahrtsamtes und der Vorstand des Kulturvereins teilgenommen haben, wurden die Standorte von vier Ruhebänken an der südlichen Kanalseite zwischen der Brücke der Straße „Am Dornbusch“ und Haus Amelsbüren festgelegt. Nunmehr konnte im Frühjahr 2013 mit dem Bau der Bänke begonnen werden. Die Trägergestelle wurden aus einem Winkelstahlprofil in feuerverzinkter Ausführung hergestellt, die einbetoniert wurden. Verwendet wurden wiederum Lärchen-Holzelemente. Die dreiteiligen Sitzflächen wurden aus 4 cm und die zweiteiligen Lehnen aus 3 cm dicken Brettern angefertigt. Alle Holzelemente wurden mit entsprechender Schutzfarbe imprägniert.
Nach der ersten Serie wurde im Frühjahr 2014 mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt Rheine die Aufstellung weiterer vier Ruhebänke vertraglich geregelt. Auf der südlichen Kanalseite wurde in der Nähe der Börgerbrücke eine weitere Ruhebank und auf der nördlichen Kanalseite wurden zwischen der Börgerbrücke und der Eisenbahnbrücke drei weitere Ruhebänke genehmigt, angefertigt und von Mitgliedern des Kulturvereins aufgebaut. Nach Fertigstellung der Bänke sollen künftig die Standorte regelmäßig gepflegt werden, damit auch das Erscheinungsbild zum Verweilen einlädt. Hierzu wurden Mithilfegruppen organisiert.
4.0 Weitere Bankstandorte
An der sog. „Weißen Madonna“, die in der Bauernschaft Sudhoff an dem Wanderweg X14 steht, war eine stark beschädigte Ruhebank vorhanden, die erneuert wurde. In der Bauernschaft Sudhoff wurde eine weitere Ruhebank an dem Verbindungsweg zwischen der Davertstraße und der Ottmarsbocholter Straße aufgestellt.
5.0 Mithelfende Personen
Bei dem Aufbau der Bänke haben folgende Personen ehrenamtlich mitgearbeitet:
Heinrich Bruns, Walter Engelhardt, Bernd Klasing, Dr. Theo Kock, Klaus Mikolajetz, Heinz Schwalenberg, Bernd Steverding, Edmund Vennemann, Richard Vennemann, Dieter Wankum, Hermann Weber
Die Schreinerei Benedikt Bruns hat mit der Bearbeitung der Holzelemente den Bau der Bänke unterstützt. Auf die Erstellung einer Rechnung wurde verzichtet.
6.0 Finanzierung
Die Materialkosten wurden aus Mitteln der Bezirksverwaltung Hiltrup, Spendengeldern der Sparkasse Münsterland Ost, der Volksbank Amelsbüren, der Familie Mühlenhöver und Privatpersonen sowie vereinseigenen Gelder finanziert.
Münster-Amelsbüren, den 19.09.2014